Gemeinde Frauenau

700 Jahre Frauenau

Das Ortsjubiläum wird 2024 ausdauernd und intensiv gefeiert

Der Nordwald am Grenzsaum zwischen dem heutigen Bayern und Böhmen war damals schier undurchdringlich. Nur wenige Pfade und Steige führten im ersten Drittel des 14. Jahrhunderts durch diese mystische Landschaft, durch einen dichten, dunklen Waldozean mit seinen schier endlos erscheinenden Hügel- und Bergwogen. Der Benediktinermönch Hermann machte sich von der Probstei Rinchnach auf nach Osten, schlug einen Pfad ein paar Kilometer gen Osten, der an der Westflanke des heutigen Flanitztales endete. Von hier aus setzte die Besiedelung ein, der Überlieferung nach ab dem Jahr 1324. Nach seinem Tod und nur ein paar Jahre später schenkte Kaiser Ludwig der Bayer einem Hartwig von Degenberg jenen „Wilden Wald um Frauenau – drei Meilen der Länge und zwei nach der Breite“. Es war sozusagen das Startsignal für Roder und Siedler
an den Ufern von Flanitz und Kleinem Regen.

 Die Abtei Niederalteich, Adelige und früh schon Glashüttenherren hielten die Zügel in der Hand - unter ihnen wurde der Landstrich unterm Rachelberg kultiviert. Freilich nicht ohne Rückschläge ging dies vonstatten. Hussiteneinfälle, Beulenpest, Hungersnöte, Kriegswirren setzte den Waldlern über Epochen hinweg zu, konnten dennoch nicht verhindern, dass der Ort Frauenau, trotz seiner Abgeschiedenheit im Waldgebirge, nicht von der Landkarte verschwand. Eine stark frequentierte Marienwallfahrt, jahrhundertealte Glasmachertradition und in der Neuzeit der facettenreiche Wandel zur Ferienregion am Tor zum Nationalpark Bayerischer Wald haben die „Au“ seither geprägt.

Im Jahr 2024 wird das 700-jährige Ortsjubiläum ausdauernd und intensiv gefeiert, zwölf Monate lang, vom 1. Januar bis zum Silvestertag 2024. Seit Monaten haben ein Organisationskomitee um Bürgermeister Fritz Schreder und mehrere Arbeitskreise das Jubiläum organisiert. Eine Vielzahl an Festen, Feiern, Konzerten und Aktionen füllt den Terminplaner. Damit Sie jetzt schon einen kleinen Vorgeschmack auf „700 Jahre Frauenau“ erhalten, hier ein paar Appetitanreger:

Es wird einen Superfasching geben mit zwei Prunksitzungen und einem großen Faschingszug, einen ganz offiziellen Festakt (12. April),  Konzerte und Kulturveranstaltungen in gebündelter Form, große Vereinsjubiläen, das Glasstraßenfest wird mit den „Klingenden Gläsernen Gärten“ (30. Juni) kombiniert, ein historischer Festzug (15. August) wird den Auftakt zur Frauenauer Kirchweih einläuten und, und, und. Neue Publikationen kommen auf den Markt, u.a. das Buch „Mia Auerer“, das über ihre Spitznamen aufklärt, eine umfassende Sportchronik wird erscheinen, Ausstellungen organisiert sowie Foto- und Malwettbewerbe gestartet. Bereits im Vorfeld dieses Jubiläums hat die Passauer Neue Presse in Zusammenarbeit mit der Gemeinde eine Festbroschüre aufgelegt, in der detailliert über das Jubeljahr mit all ihren Highlights informiert wird.  (Text: Heinrich Zens)